Das kleine Ich bin Ich

oder die Suche nach sich selbst

Theater 7schuh

Ein heiteres Stück Theater für Kinder ab 4 mit Puppen, Schatten und Musik

nach dem Kinderbuch der in Görlitz geborenen Mira Lobe zum 100. Geburtstag!

Das kleine Ich bin Ich ist ein lebendiges Irgendwas. Ein kleines Ding, das losmarschiert auf der Suche nach seinem Platz im Leben. Ein Wesen das sich fragt: Wer bin ich? Es ist bunt, es ist wild, es ist anders. Der Weg zur eigenen Identität wird ein echtes Abenteuer! Das kleine Ich bin Ich schwimmt im Wasser, fliegt durch die Luft, erkundet den Urwald und die Stadt, erkundet die ganze Welt und begegnet immer neuen Tieren, die ihm ähnlich sind. Es fragt und vergleicht – doch keines der Tiere ist wie es selbst. Aber dann… findet es selbst die Antwort. Das kleine Ich bin Ich ist einzigartig. So wie jedes Kind!

Aber dann bleibt das Tier mit einem Ruck,
mitten im Spazierengehen,
mitten auf der Straße stehen,
und es sagt ganz laut zu sich:
„Sicherlich
gibt es mich:
ICH BIN ICH“

Konzept und Spiel: Anne Swoboda / Görlitz
Puppen: Annekatrin Heyne / Görlitz
Bühne: Ewald Otto / Berlin
Musik: Peter Dirkmann / Meerbusch
Regieberatung: Meike Kreim / Leipzig
Aufführungsrechte: Sesselerverlag Wien

Förderer:

Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Kulturreferent für Schlesien, Förderverein der Hochschule Zittau/Görlitz, Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien eG, Ev. Innenstadtgemeinde Görlitz, Vino e Cultura / Partec GmbH, Comenius-Buchhandlung Görlitz, Görlitzer Hanf- und Drahtseilerei Goltz, Fa. Borrmann Transporte GmbH, MROSE GmbH, Dr. Friedrich Fischer u.a.

Dank allen Sponsoren und Spendern!

Bühne:

  • Bühnenfläche 4m breit – 3m tief – Höhe 2,5m
  • bei ebenerdiger Bühne ansteigende Zuschauerreihen
  • Abstand zur ersten Zuschauerreihe ab 1m von der Bühnenkante aus
  • schwarzer Hintergrund, möglichst schwarze Seitenabhängung

Zuschauer:

  • max. 100 Zuschauer

Raum:

  • verdunkelbarer Raum (wird vom Veranstalter verdunkelt)
  • keine Lärmbelästigung

Aufbau:

  • incl. Beleuchtungseinrichtung 3 Stunden
  • Einlass 15 Min. vor Vorstellungsbeginn

Stückdauer:

  • 45 Min.

Abbau:

  • 1 Stunde

Doppelvorstellungen sind mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 1 Stunde nach Beendigung der ersten Vorstellung möglich.

Lichttechnik kann mitgebracht werden wenn am Haus nicht vorhanden.

Kleines „Ich bin Ich” kehrt zurück

(SZ 10/2016., von Ines Eifler)

Anne Swoboda bringt ihr Puppenstück zum 103.Geburtstag Mira Lobes wieder auf die Bühne. Diesmal auch für Erwachsene.

Das kleine Wesen „Ich bin Ich” ist der Held des gleichnamigen Kinderbuchs von Mira Lobe. Weil es nicht weiß, wer es ist, durchstreift es die Welt auf der Suche nach Gleichartigen. Das geht zwar schief, aber aus den Unterschieden zu anderen kann es schließlich sein Selbstbild formen.

Die Görlitzer Puppenspielerin Anne Swoboda hatte diese Reise zum eigenen Ich 2013 im Rahmen des großen Mira-Lobe-Gedenkens zu deren 100. Geburtstag inszeniert und uraufgeführt. Am Wochenende kehrt das Stück auf die Bühne zurück, auf der es damals seinen Anfang nahm: ins kleine Theater des Vino e Cultura auf dem Görlitzer Untermarkt. „Den schönen Raum habe ich damals mit dieser Inszenierung entdeckt”, sagt Anne Swoboda. Anfang 2016 entstand dort eine gemeinsame Reihe aus jährlich sechs Puppentheaterwochenenden mit je einem Abend für Erwachsene und einem Familienvormittag mit Brunch.

An diesem Sonnabend gestaltet Anne Swoboda zusammen mit einer ganz neuen Figur einen Mira-Lobe-Abend. Kurze autobiografische Texte lassen die in Görlitz geborene, in Wien berühmt gewordene Autorin sprechen. Und das Publikum nimmt daran teil, wie aus dem Buch „Das kleine Ich bin Ich” ein Puppenstück entsteht.

Anne Swoboda hat mit ihrer Inszenierung in den vergangenen drei Jahren einige Erfolge erlebt. Bei der großen Mira-Lobe-Ausstellung in Wien 2015 spielte sie das Stück eine Woche vor einem Publikum, das ihr Respekt einflößte: „Die Wiener Kinder kannten das Buch auswendig!” Im Berliner Konzerthaus kam im Mai 2016 eine Weiterentwicklung ihrer Inszenierung mit Jazzmusikern auf die Bühne. Nach vielen Kindern, die sie mit dem kleinen Ich in Görlitz schon erreicht hat, will sie nun Erwachsene für Mira Lobes klugen Humor begeistern. Die sind entweder abends oder am Sonntag mit Kindern willkommen.


Ein federleichtes Spiel zu einer schweren Frage

von Martin Stumpf

ANSBACH – Wer bin ich? Die Frage gilt als die erste der drei großen Fragen im Leben des Menschen. Eine so schwere Frage in einem federleichten Spiel verarbeitet zu haben, das ist die Leistung des Theaters 7Schuh aus Görlitz: „Das kleine Ich bin ich oder: Die Suche nach sich selbst“.

„Ausverkauft“, so steht es am Saal angeschrieben. Das Kinderbuch von Mira Lobe, das als Vorlage dient, sorgt für das große Interesse. Kindergartenweise sind sie angereist. Trotz der vielen Zuschauer bleibt es relativ ruhig im Saal. Das behutsame und konzentrierte Spiel von Anne Swoboda, die auch das Konzept erdacht hat, macht das Aufpassen leicht.

Es-entwickelt-sich-auf-der-Bühne ist der eine Pfeiler. Sogar die Hauptfigur entsteht erst aus einer angebissenen Semmel, einer Picknick-Decke und weiteren Utensilien.

Es-geschieht-mit-geringem-Aufwand ist der andere Pfeiler. Die Bühne ist ein Klappkreis, der in den verschiedensten Stellungen immer neue Situationen versinnbildlicht. Als schräg liegender Vollkreis ist er die Wiese der Landtiere, als sich drehendes Rad zeigt er die Rastlosigkeit der Stadt, als Halbkreis ist er Leinwand für die Durchlicht-Projektion der Meerestiere. Selten war ein so raffiniert-simples und so vielseitiges Bühnenarrangement zu sehen.

Denn das kleine „Ich bin ich“, das von allen Tieren etwas an sich hat, durchstreift bei seiner Suche nach der eigenen Identität das Land, das Wasser und die Luft. Aber nirgendwo findet es sein wahres Ich.

„Alle sagen ich bin keiner, nur, ein kleiner Irgendeiner.“ Das ist eine Erfahrung, die wohl alle Kinder kennen. So ist es leicht, sich als Kind mit dieser Figur zu identifizieren.

Sachte, ganz sachte führt Anne Swoboda in und durch das Stück, wechselt zwischen offener und verdeckter Spielweise und führt von der Picknickszene über die Stationen der Ablehnung bis zu der Erkenntnis, die so schwierig kommt und dann so einfach scheint, dass jeder in Einzigartigkeit erschaffen ist und ihr verpflichtet sein darf: eben „Ich bin ich“.


Kleines „Ich“ findet Görlitz

Von Ines Eifler, Sächsische Zeitung, 11.09.2013

Das Brötchen bekommt ein Loch, wird in ein rot-weißkariertes Tüchlein eingewickelt und hüpft schon ein wenig herum. Anne Swoboda nimmt zwei schwarz glänzende Knöpfe von ihrem Kleid und steckt sie dem kleinen Ding als Augen an. Ein roter Stein von ihrem grasgrünen Schuh wird zur Knubbelnase, ihre Haarspange verwandelt sich in Ohren und Frisur des Tierchens, der struppige Schwanz war vorher ein Stück Blumenstrauß. Das kleine „Ich bin Ich“ entsteht, nach dem Kinderbuchklassiker von Mira Lobe, den hunderttausende Kinder kennen und der in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde.

Die Görlitzer Puppenspielerin Anne Swoboda hat nun, zum 100. Geburtstag der aus Görlitz stammenden Kinderbuchautorin, ein Stück dazu erdacht, gemeinsam mit fünf Kollegen, die sie schon lange und gut kennt. Dazu gehört auch die Görlitzer Puppenbauerin Annekatrin Heyne. Im Rahmen des großen Mira-Lobe-Symposiums am Wochenende hat das Stück Premiere. Aber Anne Swoboda und ihr Team haben nicht nur für diese einzelne Aufführung wochenlang am Stück gearbeitet: an der mobilen und sehr wandelbaren kleinen Bühne gewerkelt, flache Holzfiguren und leichte Handpuppen gestaltet, bunte Schattenfolien gemalt, probiert, verworfen und neu gemalt, das Entstehen der kleinen Hauptfigur entwickelt, Stoffe bedruckt, Musik komponiert und natürlich geprobt, geprobt, geprobt. „Wir haben den Wunsch, dass Görlitz etwas davon bleibt“, sagt die Puppenspielerin. Deshalb hat sie zu den Proben schon einige Kindergartenkinder eingeladen, die danach selbst ein kleines Ich-bin-Ich basteln konnten. Am Montag und Dienstag erleben die Kinder dann das ganze Stück. Zuletzt besucht Anne Swoboda sie noch in ihren Kitas für eine Nachbesprechung der Geschichte von dem rot-weiß-karierten Etwas und seinem Weg zu einem echten kleinen Ich.

Denn darum geht es in Buch und Puppenstück: Ein Jemand, der nicht weiß, wie er heißt, geht durch die Welt (sogar über den Görlitzer Untermarkt) und vergleicht sich mit allen, die er trifft. So lange, bis er ganz sicher weiß, wer er ist – jemand ganz Besonderes, den es nur ein einziges Mal auf der Welt gibt. „Diesen Selbstfindungsprozess erlebt ja jedes Kind“, sagt Anne Swoboda. Deshalb findet sie es wichtig, dass möglichst viele Kinder das Stück sehen. Im besten Fall bekommt damit auch der Name Mira Lobe ein Gesicht in Görlitz und so Gelegenheit, im Schatz der Lieblingsbücher Platz zu finden.

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